Schulleben

Anne Frank Tag 2022 – Gegen das Vergessen!

„Anne Frank war ein Mädchen, wie ich es bin. Ich bin ein Junge, mich berührt und betrifft Antisemitismus genauso.“ Mit diesen Sätzen begann die Auftaktveranstaltung an der OBS Ebstorf am 10.06. zum Anne Frank Tag 2022, gesprochen von 7. Klässler:innen, die bereits im letzten Jahr zu Anne Frank gearbeitet hatten. Nachdem eine Fotoserie von Freundschaftsfotos der teilnehmenden Klassen der OBS unterlegt mit Musik zum Thema Freundschaft gezeigt wurde, erzählten 7. Klässler von ihren Erfahrungen und Eindrücken aus dem letzten Jahr. Die Aula war gut gefüllt, insgesamt nahmen 9 Klassen im Rahmen ihres Klassenunterrichtes am Anne Frank Tag teil.

Damit heute nie wieder rechte Strömungen an Einfluss gewinnen können, ist es unabdingbar, so früh wie möglich kindgerecht dafür ein Bewusstsein zu schaffen, was u.a. Rassismus, Rechtsextremismus und Holocaust bedeuten. Die Klassen näherten sich dem Thema „Freundschaft“ und „Anne Frank“ sehr unterschiedlich und ihrem Alter angemessen. Tagebuchauszüge von Anne Frank wurden beispielsweise vorgelesen, die eine Diskussions- und Fragerunde von großem Interesse und zum Teil emotionaler Betroffenheit entfacht hat. Zwei Jahre in einem Versteck eingesperrt zu sein auf engstem Raum mit seiner Familie und vier weiteren Erwachsenen schien den Kindern unvorstellbar hart. Konkrete Dinge wie zum Beispiel, dass Anne weder mit dem Bus noch mit dem Rad zur Schule fahren durfte, weil sie Jüdin war, waren ebenso kaum vorstellbar. Die wenigsten Kinder hatten Diskriminierung auf Grund ihrer Religionszugehörigkeit oder ihrer Hautfarbe in ihrem Umfeld erlebt. Die 7. Klässler:innen arbeiteten z.B. mit Interviews der beiden engsten Freundinnen von Anne Frank, Jacqueline van Maarsen und Hannah Pick-Goslar, die heute noch leben. Mithilfe einer App des WDRs war es möglich die beiden Überlebenden virtuell in den Klassenraum zu holen und sich ihre Geschichte anzuhören. Die Jugendlichen reflektierten die Freundschaften von Anne und ihre eigenen und arbeiteten wesentliche Merkmale heraus. Die 7. Klässler konnten auf ihr Wissen aus dem letzten Jahr zurückgreifen und auch aufgrund ihres Alters tiefer einsteigen.

Nach einer Woche der intensiven Auseinandersetzung mit Anne Frank und der Ausstellung der Plakate zum Thema Freundschaft Anne Frank und Freundschaft gab es auf einer abschließenden Veranstaltung ein Freundschaftsband für jede Teilnehmer:in.
„Anne Frank wurde nur 15 Jahre alt und war ein Kind und eine Jugendliche, wie wir es jetzt sind.“ (7.Klässler)
Alle Beteiligten sind sich einig, auch im nächsten Jahr wieder an den Aktionen rund um den „Anne Frank Tag“ teilzunehmen, um damit auch ihren Beitrag für eine „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ zu leisten.

Ruth Heinrich
Koordinatorin für interkulturelle Bildung

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